Kigali UCI World Championship
Was für ein intensives Erlebnis. Erstmals wurden die Rad Weltmeisterschaften der Profis in Afrika abgehalten. Rwanda präsentierte sich dabei als hervorragender Gastgeber. Das Event war bestens organisiert, das Land zeigte ich von seiner besten Seite.
Die Organisatoren hatten sich dafür entschieden, einen Rundkurs in der Stadt zu anzulegen. Start und Ziel war beim zentral gelegenen Convention Center, die Strecke führte rund herum auf den Hauptstraßen. Alle „speed bumber“ waren entfernt worden, alle Schüler hatten frei bzw. Home schooling, die Mitarbeiter von Innenstadt-Büros waren aufgefordert, Home Office zu machen. Damit war wenig Verkehr im Zentrum.

Als Reminiszenz an Europa hatte man einen rund zwei Kilometer langen Anstieg mit Kopfsteinpflaster in die Strecke eingebaut. Und die männlichen Profis mussten zusätzlich eine Schleife um Kigali und den Mount Kigali drehen. Der sechs Kilometer lange und in der Spitze 14 Prozent steile Berg war für viele der Profis der Scharfrichter.
Am Ende hatte man die Strecke vielleicht zu hart gemacht, denn es kamen nur 30 Profis ins Ziel, darunter ein Afrikaner (Gebe aus Eritrea). Von den acht Profis aus Rwanda sah keiner das Ziel.
Das tat der Begeisterung im Lande aber keinen Abbruch. Hunderttausende säumten die Strecke und feuerten die Sportler an.
Ich bin mir sicher, dass dieses internationale Event maßgeblich dazu beigetragen hat, Rwanda und Afrika in einem anderen Licht zu zeigen. Im Vorfeld war viel über den Konflikt mit dem Kongo und der angeblich repressiven Regierung unter dem langjährigen Präsidenten Paul Kagame berichtet worden. Schlagzeilen wie „Eine Weltmeistersxhaft unter dem von Krieg hatten Angst geschürt und sind in ihrer Zuspitzung Schlicht Quatsch.

Das Land zeigte, dass man in der Lage ist, logistisch ein derartiges Event auf höchstem internationalen Niveau zu organisieren. Dazu die Gastfreundschaft der Einheimischen, gute Hotels, super Infrastruktur machten Eindruck auf alle Gäste. Stars wie Remco Evenepoel oder Katharina Niewodomska sprachen aus, was viele Sportler erlebten. Die Teilnahme an der ersten Weltmeisterschaft in Afrika war ein unvergessliches Erlebnis.
Es bleibt zu hoffen, dass dieses Event einen Beitrag dazu geleistet hat, die Wahrnehmung auch auf Wirtschaft, Tourismus und Spitzensport zu lenken. Es geht in Afrika nicht nur um Entwicklungshilfe und Safari.
Wir leisten mit zwei Projekten einen Beitrag dazu. Das eine Projekt hilft, Zweiradmechaniker vor Ort zu qualifizieren und parallel eine Ausbildungsverordnung für Rwanda zu entwickeln. Das zweite Projekt hat das Ziel, zwanzig junge Frauen im Bereich Data Analytics so weit zu schulen, dass sie nach erfolgter Ausbildung für deutsche oder europäische Unternehmen remote Aufgaben übernehmen können.
Arbeiten Sie gerne mit uns daran, diese Aufbruchstimmung zu unserem allem Benefit zu nutzen. Afrika hat das Talent, wir müssen nur die richtigen Partnerschaften schließen.
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