Fachkräfte aus Afrika – „Und dann begann der Wahnsinn mit dem Visum“
Ein dickes Dankeschön an die Deutsche Welle, für diesen datenjournalistischen Bericht. Ich finde diesen sehr aufschlussreich und kann die Kernaussagen nur unterstreichen . Ich würde die folgenden Punkte ergänzen:
- Es ist nicht so, dass viele der gut ausgebildeten Fachkräfte in Afrika unbedingt nach Deutschland wollen. Länder wie UK, Kanada, die USA stehen allein schon wegen der englischen Sprache klar im Fokus. Deren zuletzt restriktivere Visa-Politik würde eigentlich die Tür nach Deutschland öffnen. Dafür müssen wir aber auch Werbung für den Standort Deutschland machen – wenn wir das wirklich wollen (@Khadi Camara hat ihr völlig Recht mit ihrem Punkt)
- Zwei Beispiele aus der Praxis:
- wir haben zwei digitale Auskünfte zur Berufsqualifikation für Elektriker aus Ghana eingeholt. Beide positiv. Das hat wunderbar digital funktioniert. Zur Anerkennung müssen nun die gleichen Dokumente bei der Kammer im Original mit Echtheitsbestätigung eingereicht werden. Das ist bürokratischer Irrsinn.
- Der Visaservice der deutschen Botschaft in Rwanda war bis dato an die belgische Botschaft ausgelagert. Nachdem die belgische Botschaft geschlossen wurde, wurde der Visaservice für die Bürger Rwandas, die nach Deutschland wollen, an die belgische Botschaft in Kenia ausgelagert. Das ist bei allem Verständnis für die hart arbeitenden KollegenInnen bei der deutschen Botschaft Wahnsinn.
Es stellt sich immer wieder die Frage, wollen wir tatsächlich qualifizierte Zuwanderung oder wollen wir sie nicht. Wenn wir sie nicht wollen, müssen wir nur endlich aufhören so zu tun.